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Zuviel Wärme - Brände durch Öfen

Immer wieder verursachen mangelhaft verlegte Kaminrohre heimtückische Schwelbrände, die oft erst nach Tagen oder Wochen entdeckt werden und meist einen aufwändigen Einsatz der Feuerwehr zur Folge haben. Betroffen sind sowohl Altbauten als auch "nachgerüstete" Öfen (meist Kachelöfen), wobei die Kaminrohre entweder modifiziert oder gänzlich neu in die vorhandene Bausubstanz eingebracht werden. Fehlt dann eine ausreichende Isolierung, ist der erste Schritt zu einem möglichen Großschaden getan. Um das "Verbrennungsdreieck" anzuwenden: den Brennstoff bilden entweder Fugenfüllungen oder bei älteren Häusern sowie bei den seit mehreren Jahren wieder "trendigen" Holzfertighäusern in den Wänden und Decken vorhandenes Holz. Die Energie liefert der Ofen und der Sauerstoff ist für einen Schwelbrand ausreichend.

Ein einmal entfachtes Feuer frißt sich zunächst meist vertikal in der Wand nach oben und kann sich dann im anschließenden Deckenbereich horizontal weiter ausbreiten. Glück hat, wer ggf. Rauch aus Steckdosen oder Installationsöffnungen wahrnimmt. Wird solches nicht frühzeitig bemerkt, kann im schlimmsten Fall (s.u.) ein Schwelbrand durch die Rauchentwicklung zur tödlichen Gefahr werden oder aber das Gebäude in Flammen aufgehen, sobald die Sauerstoffzufuhr ausreichend ist.Für die Feuerwehr liegt das Problem zunächst in der Ortung des Brandherdes, die auch mittels Wärmebildkamera nicht immer ausreichend exakt erfolgen kann. Anschließend ist ein punktuelles Öffnen von Decken oder Wänden mit Einbringen von Wasser mit Netzmittel erforderlich. Reicht dies nicht aus, kann der Einsatz von Mittelschaum Erfolg bringen. Als letztes Mittel müssen manchmal auch betroffene Bereiche großflächig geöffnet werden.

Da derartige Schwelbrände äußerst hartnäckig sind, sind auch nach einem zunächst offensichtlichen Löscherfolg mehrere Nachsichten, z. T. über Tage hinweg, unabdingbar.

Einsatzbeispiele:

Gaststätte Herzogstand; Lkr. Bad Tölz/Wolfratshausen

An einem Novemberabend hatte der Hausmeister einen kleineren Brand im Wandbereich hinter dem Kachelofen bemerkt und einen Feuerlöscher eingesetzt. Als sechs Stunden später (!) erneut Rauchentwicklung auftrat, alarmierte der Mann die Feuerwehr, die aufgrund der Schneelage nur mit einer Materialbahn auf 1575 Meter auffahren konnte. Bei Öffnen des über dem Ofenbereich gelegenen Zimmers schlugen den Männern bereits Flammen entgegen. Über die lange Zeit hatte sich das Feuer durch Wand und Fehlboden ausgebreitet und schließlich Luft "gezogen".
Eine effektive Brandbekämpfung war mangels Löschwasser nicht mehr möglich. Gaststätte, Bettenhaus sowie das historische König Ludwig-Haus brannten in dieser Nacht bis auf die Grundmauern nieder.

München-Ramersdorf

Offensichtlich durch ein mangelhaftes Ofenrohr hatte sich in einem Einfamilienhaus eine Dehnfuge entzündet. Durch den sich entwickelnden Rauch sowie Kohlenmonoxid starben in einer Januarnacht eine 48-jährige Frau und ihr 13-jähriger Sohn, die im 1. OG geschlafen hatten.
Das Kleinfeuer wurde am nächsten Tag durch die BF gelöscht.

Feldkirchen; Lkr. München

Rauch aus einer Steckdose war der Auslöser für einen anschließenden vierstündigen Feuerwehreinsatz. Durch den Abzug eines erst kürzlich gesetzten Kachelofens hatte sich im Januar die Dehnfuge zwischen zwei Häusern entzündet. Das Feuer hatte sich durch die Wand bereits auf den darüberliegenden Deckenbereich ausgebreitet, der großflächig geöffnet werden mußte. Schaden: mehrere 10.000 €

Zorneding; Lkr. Ebersberg

Ein Schwelbrand in einem renovierten alten Bauernhaus hatte sich über einen längeren Zeitraum durch Decken und Wände auf zwei Geschosse ausgebreitet. Versuche, das Feuer auf herkömmliche Art in den Griff zu bekommen, schlugen fehl. Erst als nach dreieinhalbstündiger Arbeit Mittelschaum eingesetzt wurde, war der Brand innerhalb 10 Minuten gelöscht. Das Gebäude mußte entkernt und neu aufgebaut werden.